Rainer Salzgeber bei marmite

Es ist soweit: Die EM ist in vollem Gange! Zusammen mit Rainer Salzgeber durften wir den Marmite Chef's-Table einweihen und hatten Gelegenheit, ihm einige Fragen zu stellen. Bei diesem exklusiven Event kommen Fussballfans und Feinschmecker zusammen, um die EM-Spiele in einer einzigartigen Atmosphäre zu geniessen und dabei kulinarische Gaumenfreuden zu erleben.

Was verbinden Sie persönlich mit Essen und Fussball?

Beide Bereiche sind faszinierender, als man auf den ersten Blick vermutet. Sowohl Fussallspieler als auch Köche sind wahre Meister ihres Fachs. Ich liebe es, ein spannendes Fussballspiel zu sehen und ebenso freue ich mich über ein exzellentes Essen.

Eine falsche Taktik auf dem Spielfeld oder eine Prise zu viel Salz in einem Gericht können das gesamte Erlebnis kippen. Beide Disziplinen brauchen Präzision und ein feines Gespür, um wirklich perfekt zu sein.

Wie stehen Ihrer Meinung nach die Chancen für die Schweiz in der Gruppenphase der EM 2024?

Für mich ist klar: Die Schweiz wird die Gruppenphase überstehen. Mit den hohen Ansprüchen, die wir an uns selbst stellen, ist das selbstverständlich. Seit 2004 haben wir nur einmal eine Endrunde verpasst. Für ein kleines Land wie unseres ist das eine fantastische Bilanz.

Die Nationalmannschaft betont ja selbst immer wieder, „was für eine gute Generation wir doch haben”.

Im Tor haben wir einen italienischen Meister, in der Verteidigung einen englischen Meister und im Mittelfeld einen deutschen Meister. Von der Torlinie bis zum Mittelfeld waren wir noch nie so stark besetzt. Einzig die Frage bleibt: „Wer soll die Tore schiessen?”

Der erste Match gegen Ungarn war entscheidend. Hätte es nicht geklappt, wäre ziemlich eine brenzlige Angelegenheit geworden.

Auf welches Spiel sind Sie besonders gespannt?

Aus Schweizer Sicht ist die klare Antwort: Das letzte Spiel in der Vorrunde gegen Gastgeber Deutschland. Stimmungsmässig und von der Brisanz her wird dies sicherlich ein bedeutendes Spiel. Es würde mich freuen, Deutschland zu zeigen, dass auch wir Fussball spielen können.

Weitere Spiele, die ich besonders interessant finde: Spanien gegen Italien, ein Duell der Giganten bereits in der Vorrunde. Besonders gespannt bin ich auf Spanien gegen Kroatien, insbesondere auf Modric, der seit 10 Jahren bei Real Madrid spielt.

Serbien gegen England verspricht ebenfalls Spannung. Und nicht zu vergessen ein besonderes Spiel: Holland gegen Frankreich.

Die Vorrunde bietet bereits einige hochkarätige Partien. Die Frage ist, ob die Spiele die erwartete Qualität liefern können.

Welches Gericht beschreibt die «Schwiizer Nati» für Sie am besten?

Da es sich um ein Schweizer Gericht handelt, würde ich die Nati als „Ghackets mit Hörnli“ beschreiben – aber nicht auf die übliche Art. Hier fliesst eine Prise Internationalität ein, mit ausgewählten Kräutern und Gewürzen aus aller Welt. Dieses Zusammenspiel macht den Unterschied, sowohl im Fussball als auch in der Kulinarik.

Die Schweizer Nationalmannschaft ist ein multikulturelles Team, ein Abbild eines Landes, in dem Menschen vieler Nationen zu Hause sind. Dies spiegelt sich auch auf dem Fussballplatz wider. Man muss klar sagen, dass der grosse Erfolg erst mit den Spielern mit Migrationshintergrund gekommen ist. Deshalb ist es, kulinarisch betrachtet, ein Schweizer Gericht mit internationalem Touch. Diese Mischung funktioniert nicht nur beim Essen hervorragend, sondern auch im Fussball.

Was denken Sie: Welche Rolle spielt das Essen für die Schweizer Mannschaft während den kräftezehrenden Tagen der EM?

Die Ernährung der Schweizer Nationalmannschaft während der EM spielt eine entscheidende Rolle. Heutzutage wird dies wissenschaftlich analysiert: Was soll man essen? Wann soll man essen? Wie soll man die Energie zuführen? Wie geht man mit den Kalorien um? Seit einiger Zeit ist ein Koch Teil des Teams, was auch in Deutschland der Fall ist.

Es gibt mittlerweile umfassende wissenschaftliche Abhandlungen zur optimalen Sportlerernährung, und darauf wird grosser Wert gelegt. Man kann sicher sein, dass die Schweizer Nationalmannschaft kaum in einer Pizzeria oder bei McDonald’s anzutreffen ist. Auf diesem Niveau wird nichts dem Zufall überlassen. Es geht nicht nur um die richtige Taktik oder das richtige Training – alles wird akribisch vorbereitet, bis hin zur perfekten Ernährung mit den besten Produkten.

Wenn Sie persönlich ein Gericht für die «Schwiizer Nati» kochen könnten, welches wäre das und warum?

Die Nationalmannschaft kann froh sein, dass ich niemals für sie koche. Mein Lieblingsgericht, das ich mit Herz für Gäste zubereite, ist Raclette mit Walliser Käse. Doch während eines Fussballturniers wäre das wohl die schlechteste Wahl für die Spieler. Käse ist schwer verdaulich und macht träge.

Ich bin überzeugt, dass die Nationalmannschaft in Sachen Ernährung bestens aufgestellt ist und keinen zusätzlichen Koch wie mich benötigt. Schon als Journalist gehe ich ihnen manchmal auf die Nerven, da muss ich sie nicht auch noch mit unpassenden Gerichten belasten.

Welche taktischen Trends erwarten Sie bei der EM 2024, und welches Gericht könnten die Fans als gemeinsames Erlebnis bei spannenden taktischen Spielen geniessen?

Es scheint, als wäre der Fussball irgendwie neu erfunden worden. Momentan spielen alle Mannschaften so, wie Guardiola es vor Jahren modernisierte: Ballbesitz mit “Pressing”. Auch in diesem Jahr wird dieses Spielkonzept wieder erwartet. Viele Teams werden Druck nach vorne ausüben, um schnellstmöglich ein Tor zu erzielen. Das ist auch die Herausforderung, mit der die Schweiz oft zu kämpfen hat – die letzte Phase des Spielfelds erfolgreich zu meistern.

Hier erwarte ich ehrlich gesagt keine grosse Revolution. Es wird sich fortsetzen, wie es in den letzten Jahren der Fall war. Eine spielerische Lösung mit viel Ballbesitz und schnellem Umschaltspiel bleibt modern. Das Spiel mit einer Dreierabwehr hat sich ebenfalls etabliert. Heutzutage gibt es kaum noch Geheimnisse zwischen den Teams.

Es gibt eigentlich kein spezifisches Gericht, das zum Fussball passt. Das Spannende an der Fussballkultur ist die Vielfalt. In der Türkei isst man zum Beispiel einen Kebab während eines Matches, in England sind es Fish & Chips, und in Deutschland oder der Schweiz eine leckere Bratwurst.

Ein perfektes Beispiel ist ein Spiel in St. Gallen. Ich war noch nie bei einem Spiel in St. Gallen, ohne eine Bratwurst zu essen. Und nicht vergessen: Niemals mit Senf bestellen, sonst kommt man auf die schwarze Liste!

Beenden Sie den Satz: Fussball ist wie Essen…

Fussball ist wie Essen, beides ist voll mit Leidenschaft, Emotionen und Gefühlen. Über beides kann man stundenlang philosophieren, und bei beiden wissen es immer alle besser. En Guete!

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