Bocuse d’Or: Schweizer Team darf weiter träumen
Mit vollem Einsatz und grosser Leidenschaft gekocht, nach einem Schnitzer zu Beginn des Wettbewerbs lange gezittert und am Ende ausgelassen gejubelt.
Das EuropaFinale des Bocuse d’Or in Budapest war für Christoph Hunziker und Commis Céline Maier ein Wechselbad der Gefühle. «Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, den Concours zu geniessen, nachdem wir statt eines vegetarischen zunächst irrtümlicherweise einen klassischen Jus zubereitet hatten, schnellte mein Puls aber doch tüchtig in die Höhe», sagt Hunziker, der in Schüpfen im Berner Seeland das Schüpbärg-Beizli führt und zum zweiten Mal beim Bocuse d’Or mit dabei ist.
Umso grösser sei die Erleichterung nach der Rangverkündigung gewesen. Das Schweizer Team schaffte es dank hoher Noten für seine Kartoffel-Kreation doch noch auf Platz 9. «Offenbar waren wir ein wenig zu pessimistisch. Sogar der 10. Rang hätte noch zum Weiterkommen gereicht. Geschmacklich – das betonte die Jury – seien unsere Gerichte allesamt überzeugend gewesen. Wir sind nun zuversichtlich, unser Potenzial am WeltFinale in Lyon im kommenden Januar noch besser ausschöpfen zu können», erklärt Hunziker. Ganz wichtig für den 39-Jährigen: Er will diesmal seiner kulinarischen Philosophie vollkommen treu bleiben. «Bei meiner letzten Teilnahme habe ich zu viel auf die anderen geschaut und weniger klassisch gekocht. Das Klassische ist aber meine Stärke, da fühle ich mich am wohlsten. Auf Butter und Rahm möchte ich nicht verzichten», sagt er.
Die Chancen, dass der Berner seine Platzierung vom Bocuse d’Or 2015 verbessern kann, stehen auf jeden Fall gut. Auf Commis Céline Maier hält Hunziker grosse Stücke: «Sie ist genauso wichtig wie ich. Ihre Aufgaben beim Bocuse d’Or gehen weit über das hinaus, was ein Commis normalerweise in einer Restaurantküche zu tun hat. An diesem Wettbewerb kann man nur gemeinsam Erfolg haben. Das, die grosse Tradition und das Messen mit den Besten aus so vielen Ländern machen ihn einmalig.»
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