Ornellaia: Colaianni geht, Bordone kommt
Antonio Colaianni wirft wegen der schwierigen Personallage den Bettel hin. Ein herber Verlust für die Zürcher Gourmetszene.
Antonio Colaianni, der für das Ristorante Ornellaia 17 Gault-Millau-Punkten und einen Michelin-Stern erkochte, verlässt das Lokal hinter der Zürcher Bahnhofstrasse Ende April. «Ich bin seit 1995 Küchenchef und immer mit dem Willen, das Beste für den Gast zu wollen, vorangegangen. Diese Mentalität geht verloren: Es ist fast unmöglich geworden, Mitarbeiter zu finden, die fünf Tage in der Woche mittags und abends vollmotiviert alles geben», kommentierte der Berner mit italienischen Wurzeln seinen Entschluss gegenüber dem Gault-Millau Channel. Ein besonderer Einschnitt war für Colaianni der Abgang von Felicia Ludwig. Sie machte sich 2022 nach ihrer Auszeichnung als Pâtissière des Jahres in der Razzia-Bar im Seefeld selbstständig.
«Er kam als Freund und geht als Freund.»
Die Bindella-Gruppe und ihr bester Koch trennen sich im Guten. «Er kam als Freund und geht als Freund», betonte Rudi Bindella. Colaiannis Nachfolge im Ornellaia tritt Antonio Bordone an. Er hat sich als Gastgeber in der Cantinetta Antinori und im Bianchi einen sehr guten Namen geschaffen. Er soll weiter für «Italianità auf höchster Oktave» sorgen, aber nicht mehr nach den Michelin-Sternen greifen. marmite-youngster-Juror Colaianni sagt, er wolle nur noch im Fine-Dining-Bereich arbeiten, wenn alle Faktoren stimmen.
Das Gute an der schlechten Nachricht: Es bleiben noch drei Monate Zeit, um die Klassiker des sinnlichsten Koch der Stadt Zürich zu geniessen. Seine Bouillabaisse, der Gambero-rosso-Köpfe die unvergleichliche Tiefe geben, die Kaninchenterrine mit Pilzen, das Tatar mit Eigelbcrème und Kartoffelschaum, die Bottoni mit Schafskäse und Pfeffer und natürlich die Orecchiette mit Tomaten und Polpette nach dem Rezept von Colaiannis Mamma Maria.
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