Glücksformel Grandits
Ausgeglichen, liebenswert und voller Superkräfte: Tanja Grandits vom Restaurant Stucki in Basel gilt als absolutes Phänomen. Nur wenige ihrer Branche haben ein derart eingeschworenes und langjähriges Team im Rücken wie der «Koch des Jahres 2020».
Nein, Tanja Grandits geht morgens keine Bäume umarmen. Sie ist als Kind auch nicht in den Zaubertrank gefallen. «Aber ich habe schon früh viel Liebe von meiner Familie erfahren», erzählt die 49-Jährige, die im Oktober vom Gault Millau zum «Koch des Jahres» gekürt wurde und bei der man angesichts ihres Erfolges schon fast an Magie glauben mag. «Wahrscheinlich kommen daher auch mein tiefes Vertrauen ins Leben und die Selbstsicherheit.» Vergleiche mit anderen liegen ihr ferner als fern. «Wer liebt, was er tut, kann mit einer grossen Qualität bei sich selbst und den eigenen Ideen bleiben.»
Inspirationen aus dem Alltag
Eigene Ideen hat die Deutsche ganz viele: Nach zwei Stationen in London
und Frankreich wusste sie schon früh, dass sie Chefin sein möchte. «Ich habe nach meiner Lehre in der Traube Tonbach in Baiersbronn nie bei grossen Meistern gearbeitet und mich damals relativ schnell mit dem Restaurant in Eschikofen selbstständig gemacht.» Kollegen kopieren war dabei nie ihre Art. «Inspiration funktioniert bei mir anders. Die Ideen hole ich mir aus meinem Alltag.» Ihr Alltag ist ihr Beruf ist ihr Privatleben. Das geht nahtlos ineinander über. Zusammen mit ihrer 14-jährigen Tochter Emma und Hund Norma wohnt sie in einem «Frauenhaushalt» gleich über ihrem Restaurant auf dem Bruderholz. Die kurzen Wege hätten da nur ihre Vorteile, wie sie findet. An ihren freien Montagen hört sie zwar Pâtissier Julien Duvernay (37) in der Küche hantieren, doch das störe sie absolut nicht. «Ich koche sowieso für Emma, da bringe ich ihm auch immer was zu Essen runter.» Klingt familiär, ist es auch. «Mir ist es sehr wichtig, wie wir im Haus miteinander umgehen», erzählt Tanja Grandits. Sympathie sei dabei fast bedeutsamer als Können. «Das alles hier ist mein Leben. Und das möchte ich so schön und so wertvoll wie nur möglich gestalten.» (…)
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