Crus im Einklang mit der Natur
Seit knapp zwei Jahrzehnten setzt Bio-Pionier Robert Eden im südfranzösischen Languedoc auf naturnahen, nachhaltigen Weinbau.
2004 wurde das Weingut Chateau Maris als erstes in der Appellation Minervois La Livinière vollständig biodynamisch zertifiziert. 2012 errichtete Bio-Pionier Robert Eden hier den weltweit ersten energieneutralen Weinkeller aus Hanf. Einzigartig sind auch seine charaktervollen Weine.
Als sich für den Engländer Robert Eden 1997 mit dem Kauf von Chateau Maris im südfranzösischen La Livinière der Traum vom eigenen Weingut erfüllte, machte er sich daran, die besten Weine des Languedoc zu produzieren. Zuvor hatte er sich bei renommierten Önologen in Australien, in der Toskana, in Spanien, in Kalifornien und im Burgund viel Know-how erarbeitet.
Während der ersten zwei Jahre landete er jedoch sprichwörtlich auf dem harten Boden der Realität. «Der Boden war beinahe tot», erinnert sich der 55-Jährige. Der jahrelange Einsatz von Pestiziden und Kunstdüngern hatte seine Spuren hinterlassen, was sich auch auf die Qualität der Trauben auswirkte. «So musste ich zunächst lernen, wie man den Boden von den Toten zurückholt.»
Das gelang ihm schliesslich mit biodynamischen Präparaten aus kompostiertem Kuhmist, der dem Terroir wieder neues Leben einhauchte. Das war der Startschuss zu einem biologischen und biodynamischen Weinbau auf Chateau Maris, der heute weit über die Landesgrenzen hinaus als Vorzeigebeispiel für den nachhaltigen Weinbau gilt.
Robert Eden erkannte rasch, wie sich ein respektvoller Umgang mit der Natur und der gezielte Einsatz von Heilpflanzen und Kräutern positiv auf seine Weinberge und Weine auswirkte. Die nachhaltige Arbeitsweise mit den rein natürlichen Düngemitteln zahlte sich bald aus und zeigte sich in einer überdurchschnittlichen Traubenqualität.
«Bessere Trauben machen bessere Weine», so Eden. Dies sei aber nur möglich, wenn man den Boden nicht vergifte, auf dem die Rebstöcke wachsen. Im Jahr 2004 wurden Chateau Maris und die gleichnamige Weinlinie vollständig biodynamisch zertifiziert. Ein wichtiger Meilenstein für Robert Eden, aber längst nicht der letzte auf seinem konsequent auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Weg.
Das Hanf-Weingut
Nach rund sieben Jahren Planung und zahlreichen Experimenten mit verschiedenen Baumaterialien wurde 2012 auf dem Weingut der weltweit erste Weinkeller mit Klötzen aus Hanf und Kalk errichtet. «Wir wollten ein Gebäude, das die biodynamische Produktion respektiert und vollständig energieneutral ist», erklärt Robert Eden.
Die diffusionsoffenen Wände aus dem biologischen Hanf/Kalk-Gemisch sorgen nebst einem passiven CO2-Abbau für eine konstante Temperatur und Feuchtigkeit im Weinkeller. Das Gebäude kommt komplett ohne Klima- oder Lüftungsanlage aus. Den benötigten Strom liefern Solar-Panels vom Dach.
Die grosse Sorgfalt, mit der Robert Eden auf seinem 50-Hektar-Weingut nachhaltigen Weinbau betreibt, ist auch bei seiner Arbeit im Weinkeller zu spüren. Aus den Rebsorten Syrah, Grenache, Carignan und Grenache gris entstehen aromaintensive, elegante, filigrane, kraftvolle und ausdrucksstarke Weine. Meisterhafte Crus wie der Brama aus Grenache-gris-Trauben, der mit seiner Eleganz und seiner harmonischen Säurestruktur besticht.
Der La Togue aus Syrah und Grenache wird in Betontanks ausgebaut und überzeugt mit seiner Komplexität und Ausgewogenheit ebenso wie mit seinem ausgezeichneten Preis-/Leistungsverhältnis. Ein weiteres Highlight ist der Les Anciens, der aus Trauben von der ältesten Carignan-Parzelle der Appellation gekeltert wird, die für viel Aroma sorgen.
«Biodynamie heisst, in Harmonie mit der Natur zu arbeiten. Die Pflanzen haben eine Seele wie wir, und das gilt es zu respektieren. Nach diesem Prinzip zu arbeiten, ist nicht nur gut für unsere Umwelt, sondern bringt auch grossartige Weine hervor», ist Eden überzeugt. Der Erfolg gibt ihm recht: Seine Crus begeistern regelmässig auch die Weinkritiker weltweit.
Text: Martin Mächler
Bilder: Henrik Nielsen
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