Gastgeberin mit bewegter Geschichte

20. März 2024

Marlene Halter, Germanistin und Köchin, gut bekannt aus dem Restaurant Metzg in Zürich, ist mutig. Als angehende Bäuerin, packt sie an, was bei vielen nur ein Traum bleibt: Sie erfüllt sich damit ihren Kindheitswunsch.

Wir durften bei dieser ungewöhnlichen Frau zu Gast sein, die stets auf der Suche nach dem, was sie glücklich macht, auch vor grösseren Veränderungen keinen Halt macht. 

An einem eisigen Wintertag Ende Dezember im westlichen Stadtrand von Zürich, klingeln wir bei Marlene Halter und freuen uns auf eine gemütlich warme Stube und ganz besonders auf das kulinarische Highlight, von dieser aussergewöhnlichen Köchin bekocht zu werden.  

Überraschung in der Küche

Unsere Gastgeberin öffnet gleich nach unserer Ankunft die erste Weinflasche. Der italienische Orangewein funktioniere auch bestens als Apérowein, aber so richtig gut vor allem zum zweiten Gang – findet sie. Neugierig schnappen wir uns ein paar von den selbstgeerntete und marinierte «Lokalen Oliven» – Kornelkirschen. 

Als sich das Gespräch in die Küche verlegt, wird klar: Wir haben es mit einer professionellen Köchin zu tun. Die vorbildliche Mise en Place steht in Plastikbehältern bereit. Auch hat Marlene Halter auf ein A4-Blatt ein beeindruckendes Sechs-Gänge-Menü notiert.

Vom Bäuerinnen Praktikum in die Küche ihrer Heldin

Während sie die angebratenen Rosenkohlröschen auf einem Blech garniert, die mit dem leicht erwärmten Wollschwein-Lardo und den gerösteten Baumnüssen den Auftakt des Menüs bilden, teilt sie ihre Gedanken zu unserem Besuchsgrund und zum Thema «Heldentum». Ihre persönlichen Helden sind Rose Lanfranchi und Stefan Tamò, das Wirtepaar der Zürcher Wirtschaft Ziegelhütte, welches seit fast 15 Jahren nicht nur in der Gastronomie, sondern auch hinsichtlich Stadtentwicklung Aussergewöhnliches leistet. 

So war es ein besonderer Moment für sie, als sie im letzten Herbst in der Ziegelhütte als Gastköchin in der Küche stehen durfte. Der Grund für ihr Gastspiel war ihr Bäuerinnen-Praktikum im benachbarten Bauernhof Huebhof.

Als angehende Landwirtin geht sie dort tierethischen Fragen und den komplexen Zusammenhängen einer ökologisch vertretbare Fleisch- und Lebensmittelproduktion auf den Grund, denn der Einsatz bei den Tieren macht ihr am meisten Freude: «Gemüsebäuerin, das wäre nichts für mich», meint Halter

Halter findet in der Küche Heilung

Jedoch war Halters Weg zur Köchin und bald Landwirtin nicht ganz hürdenfrei. 

Als Resultat eines Vernunftentscheids verfolgt sie zunächst nicht ihren Kindertraum Bäuerin zu werden, sondern absolvierte zunächst ein Germanistik Studium und arbeitete vorerst als freie Journalistin.

Doch es folgt eine schwierige Zeit. Ihr Körper fängt an zu streiken und sie muss sich eine Auszeit nehmen. Doch gerade diese Zeit führte sie zu neuen Wegen und schlussendlich ins Restaurant Alpenrose von Katharina Sinniger und Tine Giacobbo die ihr zuhörten und sie geradewegs zu sich in die Küche nahmen, wo sie nach einem halben Jahr schlussendlich ihre Lehre als Köchin begann. Sie staunt heute noch über diesen Wandel und was das Kochen bei ihr auch persönlich bewirkt, hat: «Insgesamt war die Arbeit in der Küche extrem heilsam», sagt sie heute. Und in der Alpenrose lernt sie auch das Produkt Fleisch zu lieben. 

Lesen Sie mehr über Halters Beweggründe, ihr Leben nochmals ganz neu umzukrempeln sowie über die ausserordentlichen sechs Gänge, die wir bei ihr geniessen durften. Den vollständigen Artikel finden Sie in der aktuellen Ausgabe unseres Magazins.

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