Granatapfel und Feigenbäume

11. Oktober 2024

Von Hugenotten-Gärten bis zur Barockpracht – Auf zu einer Zeitreise in die bunte Geschichte des Gemüseanbaus in der Schweiz!

Unsere Gärten erzählen Geschichte: Von Melonen im Süden bis zu Kraut und Rüben im Norden – jede Region hat ihre eigenen Schätze. Besonders spannend ist der Einfluss der Hugenotten. Die aus Frankreich Ende des 17. Jahrhunderts flüchtenden Hugenotten brachten exotische Gemüsesorten in die Schweiz, zunächst vor allem in die Grenzregion nach Genf. Artischocken, Cardy (ein aufschiessendes Distelgewächs – heute eine Genfer Spezialität), Salate, Spinat, Bohnen und Kürbisse veränderten das Bild der traditionellen Schweizer Beete, die zuvor von Kohl und Rüben dominiert waren.

Einblick in historische Gärten 

Wer diese Vielfalt aus der Vergangenheit erleben möchte, wird im Freilichtmuseum Ballenberg fündig, wo man in die Gartenkultur unserer Vorfahren eintauchen kann. Besonders spannend ist der Vergleich zwischen den mediterran geprägten Gärten des Tessins, wo Melonen, Rucola und Blumenkohl wuchsen, und den Nutzgärten nördlich der Alpen, wo in den Gärten der Berner Oberschicht Blumenkohl – damals eine teure Delikatesse – Weiss- und Rotkohl verdrängte. Bereits 1692 notierte die Bernerin Apollonia Archer ein Blumenkohl-Rezept mit Muskatblüten, Mandeln oder Weinbeeren in ihr handschriftliches Kochbuch. 

Bis ins 18. Jahrhundert dominierten den Speiseplan eines Tagelöhners im Berner Seeland jedoch vor allem Wurzel- und Knollengewächse, wie Pastinaken oder später dann die Kartoffel, oder für die Vitaminzufuhr die Johannisbeere.  

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts kam auch rohes Gemüse, wie Radieschen und Rettich, auf und erst im 20. Jahrhundert wurden in den nördlichen Gegenden auch Kräuter aus dem Süden wie Salbei, Basilikum oder Rosmarin verwendet.

Barockgarten Schloss Wildegg: Ein Paradies für seltene Pflanzen 

Auf Schloss Wildegg im Aargau können Besucher einen typischen Barockgarten, zu dessen Vorbild gar das Residenzschloss von Ludwig dem XIV. in Versailles diente, bewundern. Dort gedeihen seltene Gemüsesorten wie Cardy und die längst vergessene Zuckerwurzel, die früher eine beliebte Zutat für Süssspeisen war. Die Spaliere an den Gartenmauern zieren alte Birnensorten, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreichen.

Granatapfel und Feigenbäume

Doch nach welchem Vorbild wurden zuvor die Gärten in der Schweiz gebaut und was für eine Rolle spielten hier die römischen Landvillen? Was können uns die römischen Gärten von Vindonissa erzählen? Ein lebendiges Stück Geschichte, das Sie unbedingt entdecken sollten! Neugierig auf mehr? 

Lesen Sie den vollständigen Artikel in unserer jetzigen Ausgabe des marmite magazins und noch gleich mehr spannende Lektüre, wie das Grün unserer Gärten zu unserem kulinarischen Glück beiträgt.

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