Wenn die Schweiz feuert
Wie feuern die Schweizerinnen und Schweizer? Welches Feuer eignet sich am besten zum Kochen? Und wie feuert man rund um den Globus? In unserer kleinen Feuerkunde zum aktuellen marmite-Magazin wird's brandaktuell zu unserem Nationalfeuertag richtig spannend.
Das Schweizer Durchschnittsfeuer
Wer nicht in der Pfadi war und – allzeit bereit – von verschiedensten Feuerarten weiss, wird beim Outdoorfeuern wohhl vorderhand ein Pyramidenfeuer stellen. Diese Feuerart hat den Vorteil, dass die Flammen optimal mit Sauerstoff versorgt sind und gutes Holz dank Kamineffekt schnell Feuer fangen kann.
Was ist Feuer?
Chemisch gesehen ist Feuer eine Oxidationsreaktion mit Flammenerscheinung. Das heisst, eine schnelle exotherme Reaktion, die mehr Energie in Form von Wärme an die Umgebung abgibt, als zum Entzünden benötigt wird. Das Licht des Feuers ist eine physikalische Erscheinung. Elektronen erhitzter Teilchen erlangen kurzzeitig eine höheres Energieniveau und fallen nach kurzer Zeit unter Abgabe von Energie in Form eines Lichtquants (Photon) auf ihre ursprünglichen Energieniveaus zurück.
Ideal zum Kochen (1) – das Sternfeuer
Ein sehr sparsames Feuer, bei dem grössere Äste oder Stämme sternförmig um ein Feuerherz gelegt werden. Entzündet man nun das Herz, brennen die Enden der grossen Äste mit an, und sie können je nach Bedarf immer weiter ins Feuer geschoben werden. Das Sternfeuer eignet sich besonders gut als Kochfeuer, da es gut reguliert werden kann.
Ideal zum Kochen (2) – das Jägerfeuer
Ein gutes Feuer, um mit Töpfen zu kochen, ist das Jägerfeuer. Wenn man es geschickt konstruiert, kann sogar mit mehreren Töpfen gleichzeitig gekocht werden. Man nehme zwei dicke, noch nicht trockene Äste und lege sie parallel zur Windrichtung hin. Sie dienen als Halt für die Töpfe. Dazwischen entfacht man ein Feuerherz. Durch die Konstruktion ist das Feuer eingerahmt, erhält aber immer noch genug Sauerstoff.
Wie heiss?
Um die Temperatur eines Feuers zum Kochen zu beurteilen, kann man sich an folgende einfache Regel halten: Die flache Innenhand in einem Abstand über das Feuer halten, den das Gargut später haben wird (meist: Höhe des Rostes), dabei die Sekunden zählen, bevor die Hand wegen der Hitze weggezogen werden muss.
- 2 Sekunden = starke Hitze / grosses Feuer
- 5 Sekunden = mittlere Hitze / mittleres Feuer
- 8 Sekunden = geringe Hitze / kleines Feuer
Ein grosses bis mittleres Feuer hat Temperaturen von 250 bis 300 Grad. Das ist tendenziell zu heiss, um Gargut direkt über die Flammen zu halten. Perfekt für direktes Braten wird’s ab 200 Grad, also bei kleinerem Feuer.
Zum Angeben beim Grillfest: Das passiert in einem Holzfeuer
Jedes Stück Holz verbrennt in drei Phasen
- Verdampfen: Das in lufttrockenem Holz noch vorhandene Wasser verdampft. Dies geschieht bei Temperaturen von ca. 100 Grad.
- Entgasen: Bei Temperaturen zwischen 100 Grad und 150 Grad werden die im Holz enthaltenen Inhaltsstoffe aufgespalten und in Gase umgewandelt. Der Anteil der flüchtigen Bestandteile macht etwa 80 Prozent der Holzsubstanz aus. Die eigentliche Verbrennung beginnt mit Entzündung der entstandenen Gase bei ca. 225 Grad und der Freisetzung von Wärme. Bei ca. 300 Grad ist der Höhepunkt der Verbrennung erreicht. Dabei können die Flammen eine Temperatur von bis zu 1100 Grad erreichen.
- Ausbrennen: Wenn alle flüchtigen Bestandteile im Holz verpufft sind, bleibt Holzkohleglut zurück. Sie glüht langsam, fast ohne Flamme, bei einer Temperatur von ca. 800 Grad.
Ein magisches Thema für Gross und Klein, aber auch eine besonders faszinierende Seite der Kulinarik: Im aktuellen marmite-Magazin widmet sich die Redaktion ganz dem Thema Feuer. So entführt Sie die Titelgeschichte ins Stockholmer Restaurant Eksted, das als Herd eine offene Feuerstelle besitzt. Im Interview erzählen Tanja Grandits und Marco Böhler, wie sie es mit dem Feuer der Schärfe halten – und nicht zuletzt servieren wir Ihnen raffiniert-köstliche Rezepte für den eigenen «Feuerherd». Bestellen Sie sich diese feurige Ausgabe ganz einfach in unserem Magazine-Shop.
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